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Debian hat lange mit einem Paketmanager gelebt, der bekannt dafür war,
schwierig zu verstehen und zu benutzen zu sein, genannt dselect
.
Das Debian-System bewegt sich zu einem neuen Standard-Manager, genannt
aptitude
, der ebenfalls auf der APT-Bibliothek basiert.
Wenn Sie »Sarge« installiert haben, haben Sie aptitude
im
Basissystem installiert, ansonsten installieren Sie, bevor Sie fortfahren, das
Paket aptitude
, zum Beispiel, indem Sie dieses Kommando ausführen:
# apt-get install aptitude
Versuchen Sie, die Benutzung von apt-get
zu vermeiden und
stattdessen aptitude
zu benutzen, weil es viel mehr über die
Fähigkeiten von APT weiß und einige einzigartige Features hat, wie das
Markieren von Paketen, die automatisch installiert wurden, um Abhängigkeiten zu
erfüllen, und das Fragen, diese automatisch zu entfernen, wenn sie nicht mehr
gebraucht werden.
aptitude
hat zwei Hauptmodi: eine ncurses-basierte
Benutzerschnittstelle, in der Sie durch ein Liste von Paketen navigieren
können, fast wie in dselect
, und eine Befehlszeilen-basierte
Benutzerschnittstelle, fast wie apt-get
. Die meisten Beispiele in
diesem Dokument benutzen die Befehlszeilen-basierte Schnittstelle, Tipps
gebend, welches Kommando benutzt wird, um dieselben Resultate in
aptitude
s dselect-ähnlicher Schnittstelle zu erreichen.
Um diese Schnittstelle zu starten, geben Sie in einem Terminal aptitude ein -- Sie müssen zu diesem Zeitpunkt nicht »root« sein, aptitude fordert automatisch Rootrechte an, wenn es sie braucht. Sehen wir uns die Grundlagen an: um die Menüzeile oben auf dem Bildschirm zu erreichen, müssen Sie »F10« drücken, wie die zweite Zeile vorschlägt. Diese zweite Zeile hat eine Zusammenfassung der meistgenutzten Features, wie Hilfe bekommen, Beenden, die Liste der Pakete aktualisieren und Fortfahren.
Werfen Sie einen Blick in das Handbuch, welche sich im Menü Hilfe befindet, um zu verstehen, wie das Ding arbeitet.
Beachten Sie, dass aptitude
auf eine Weise arbeitet, die ähnlich
anderen Paketmanagern ist: Sie machen alle Ihre Auswahlen und
kommitieren dann die Änderungen. Fast alle zu erledigenden
Aktionen beim Managen der Installation eines Paketes erfordern es, die Taste
»g« zwei Mal zu drücken, um in Aktion zu treten. Das erste Mal,
wenn Sie »g« drücken, wird Ihnen die Liste der zu erledigenden
Änderungen präsentiert, dann drücken Sie nochmals »g«, um die
Änderungen zu bestätigen, oder »q« um zurück zu gehen,
Ähnlich können Sie die »Eingabe«-Taste drücken, um mehr Details
über ein Paket oder eine Gruppe von Paketen zu bekommen -- zum Beispiel können
Sie »Eingabe« drücken, wenn der Auswahlbalken auf »Neue Pakete«
ist, um eine Liste von Sektionen zu sehen. Durch Drücken von
»Eingabe« auf einer Sektion sehen Sie die Liste neuer Pakete in
dieser Sektion, und Sie können mehr Details zu einem Paket sehen, indem Sie auf
ihm »Eingabe« drücken. Beachten Sie, dass das Betreten der
Detailansicht eines Paketes aptitude
s Sichtkontext ändert, so dass
Sie »q drücken müssen um zurück zu gelangen.
Die Pakete sind standardmäßig basierend auf ihrem Installationsstatus und
einigen anderen besonderen Kriterien kategorisiert. Sie sehen folgendes, wenn
Sie das erste Mal aptitude
betreten:
--- Neue Pakete --- Aktualisierbare Pakete --- Installierte Pakete --- Nicht installierte Pakete --- Veraltete und selbst erstellte Pakete --- Virtuelle Pakete --- Schnellauswahl (Tasks)
»Neue Pakete« hat die Pakete, die zu Debian dazugekommen sind, seit Sie Ihre Liste neuer Pakete, durch Benutzen der Option Neue Pakete vergessen im Menü Aktionen oder der Taste »f«, geleert haben.
»Aktualisierbare Pakete« sind installierte Paket, die neue Versionen verfügbar
haben. »Installierte Pakete« sind die korrekt installierten Pakete. »Nicht
installierte Pakete« sind die, die Sie nicht installiert haben, die aber von
einer der APT-Quellen verfügbar sind. »Veraltete und selbst erstellte Pakete«
sind diejenigen Pakete, die nicht mehr von mindestens einer APT-Quelle
verfügbar sind, oder solche, die Sie selbst erzeugt haben. »Virtuelle Pakete«
sind Pakete, die einen Dienst statt einer bestimmten Software definieren, und
die von mehreren spezifischen Paketen »bereitgestellt« werden. Schließlich
sind »Schnellauswahl (Tasks)« eine Sammlung von Paketen, die einen bestimmten
Zweck dienen, sie werden auch von dem Programm tasksel
benutzt.
»Enter« auf einem von diesen drücken erweitert den Baum ungefähr so:
--\ Nicht installierte Pakete --- admin - Administrator-Werkzeuge --- base - Das Debian-Grundsystem [...]
Noch tiefergehend haben wir:
--\ games - Spiel & Spaß --- contrib - Programme, die von Nicht-Debian-Software abhängen --\ main - Die Debian-Distribution p 3dchess <keine> 0.8.1-12
Dies zeigt uns ein Paket, das nicht installiert ist, das ein Spiel ist und das vom Debian-Repository »main« verfügbar ist, was das ist, was die Distribution Debian offiziell ist.
In der Mitte des Bildschirms ist eine markierte Zeile, die sich mit etwas Text füllt, wenn Sie ein Paket auswählen. Das nennen wir Kurzbeschreibung (englisch: short description) des Paketes. Darunter ist ein Kasten, der detailiertere Informationen über das Paket enthält. Das ist die lange Beschreibung (englisch: long description. Manches Mal ist die lange Beschreibung zu groß, um in das für sie reservierte Rechteck zu passen, dann können sie die Taste »z« zum Herunter-Scrollen drücken und »a« um wieder hoch zu scrollen.
Für mehr Informationen über die hier gezeigten Daten siehe Installieren und Reinstallieren von Paketen, Abschnitt 5.4.
Das Paketsystem benutzt eine private Datenbank um Buch zu führen über
installierte, nicht installierte und für eine Installation verfügbare Pakete.
Das Programm aptitude
benutzt diese Datenbank, um herauszufinden,
wie es die vom Benutzer angeforderten Pakete installieren soll und welche
zusätzlichen Pakete benötigt werden, damit die ausgewählten Pakete ordentlich
funktionieren.
Um diese Liste zu updaten, benutzen Sie das Kommando aptitude
update
. Dieses Kommando sucht nach den Paketlisten in den Archiven aus
der /etc/apt/sources.list; siehe Die Datei /etc/apt/sources.list,
Abschnitt 4.1 für weitere Information über diese Datei. Sie können auch
die Taste »u« in der Ncurses-Schnittstelle von
aptitude
benutzen, um es die Paketlisten updaten zu lassen.
Einer der Schritte die APT beim Updaten Ihrer Datenbank unternimmt, ist es zu verifizieren, dass die Liste von Paketen und ihre MD5-Prüfsummen sicher ist. Es tut dies durch Verifizieren einer kryptographischen Signatur und Überprüfen einiger MD5-Prüfsummen, für mehr Informationen siehe APTs Vertrauenskette, Abschnitt 3.3. Wenn APT findet, dass die Signatur inkorrekt ist oder dass die MD5-Prüfsummen nicht passen, gibt es Ihnen eine Fehlermeldung aus während des Updatens Ihrer Paketdatenbank. Dies geschieht, um zu vehindern, dass trojanisierte Pakete auf Ihrem Computer installiert werden. Wenn dies auftritt, könnte es ein Konfigurationsproblem geben (etwa ein abgelaufener Schlüssel), das Sie beheben können. Scheitert dies, sollten Sie den Administrator der scheiternden APT-Quelle kontaktieren.
Es ist eine gute Idee, die Listen der verfügbaren Pakete regelmäßig zu updaten, um sich selbst und sein System auf dem neusten Stand über mögliche Paket- bzw. Sicherheitsupdates zu halten.
aptitude
bietet eine sehr flexible und mächtige Suchfunktion. Sie
können auf sie zugreifen, indem Sie die Taste »/« (Schrägstrich)
drücken. Dies öffnet einen kleinen Dialog in der Mitte des Bildschirms.
Dann können Sie den Namen eines Paketes tippen. aptitude
sucht,
während Sie tippen. Wenn das Paket, das es findet, nicht genau das ist, was
Sie wollen, können Sie »Eingabe« drücken, dass der Dialog
verschwindet, und dann die Taste »n«, um die Suche nach derselben
Zeichenkette zu wiederholen.
Sie können im Suchdialog reguläre Ausdrücke[2] benutzen, hüten Sie sich nur davor, dass
aptitude
seine eigene Such-Sprache hat, die sich manchmal mit der
Sprache der regulären Ausdrücke überlappt. Gehen wir nun zu einem Beispiel:
Wenn Sie einen exakten Treffer auf die Zeichenkette »gnome« haben wollen, geben
Sie »^gnome$« im Suchdialog ein.
Beachten Sie, dass, wenn Sie so suchen, Sie nach einfachen Paketnamen suchen. Wenn Sie in den Beschreibungen suchen wollen, müssen Sie »~d« direkt vor dem Suchausdruck benutzen. Falls Sie also nach allen Paketen suchen wollen, die »isolinux« in ihrer Beschreibung erwähnen, werden Sie »~disolinux« im Suchdialog schreiben.
Sie können auch nach Paketen suchen, die gegenwärtig kaputt sind, indem Sie nach »~b« suchen, oder mit »~c« nach Paketen suchen, die entfernt wurden, deren Konfigurationsdateien aber erhalten wurden.
Für weiter fortgeschrittenes Suchen in aptitude
werfen Sie einen
Blick in sein Handbuch, das Sie im Menü Hilfe finden
können.
Sie können auch die Befehlszeile benutzen, um nach Paketen zu suchen, wie hier:
$ aptitude search '~c' c A abiword-common - WYSIWYG word processor based on GTK2 c A acme - Enables the "multimedia buttons" found on (...)
Wie Sie sehen können, können Sie jede von aptitudes Suchzeichenketten auch auf
der Befehlszeile benutzen, und aptitude
bietet Ihnen einige
Informationen zum Zustand von Paketen, die wir später in diesem Dokument
diskutieren werden.
Endlich kommt das, worauf Sie alle gewartet haben! Mit Ihrer fertigen sources.list, den Schlüsseln zu APTs Schlüsselbund hinzugefügt, und Ihrer Liste der verfügbaren Pakete auf dem neusten Stand ist alles, was Sie zu tun haben, aptitude auszuführen, um Ihr gewünschtes Paket zu installieren.
Wenn Sie aptitude
betreten, können Sie es ein oder mehrere Pakete
installieren lassen, indem Sie die Taste »+« drücken, während das
fragliche Paket ausgewählt ist. Sie können die Taste »/«
benutzen, um nach dem Paket, das Sie wollen, zu suchen, siehe Nach Paketen suchen, Abschnitt 5.3. Wenn Sie die
Installation eines Paketes anfordern, wird es grün markiert, und die Zeile
sieht aus wie in diesem Beispiel:
pi celestia-gnome <keine> 1.3.0-1
Dies bedeutet, dass das Paket nicht installiert ist (»p«) und zur Installation markiert ist (»i«). Das Wort <keine> bedeutet, keine Version ist installiert, und die Versionsnummer danach ist die, die zur Installation markiert wurde.
Beachten Sie, dass wenn Sie dies tun, andere Pakete automatisch zur Installation markiert werden. Dies sind die Abhängigkeiten, Vorschläge und Empfehlungen des ausgewählten Paketes. Sie werdem höchstwahrscheinlich so markiert:
piA gnome-bin <keine> 1.4.2-16
Das große »A« bedeutet, dass dies Paket installiert wird, weil ein anderes Paket von ihm abhängt. Alle so installierten Paket werden entfernt, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Sie können diese Markierung von Hand setzen, indem sie »M« tippen, während der Cursor auf einem Paket positioniert ist.
Ein »U« in der vierten Spalte bedeutet, dass das Paket von einer Quelle kommt, der nicht vertraut wird, was bedeutet, dass es keine signierte Release-Datei für die Quelle gibt, von der das Paket kommt, oder dass ihr öffentlicher Schlüssel nicht in APTs Schlüsselbund importiert wurde. Siehe Pakete für echt befinden, Abschnitt 4.2 um zu verstehen, was Sie tun sollten, dass dieser Quelle vertraut wird. Sie könnten dasselbe Paket allerdings auch in einer der Quellen, denen vertraut wird, haben, so dass Sie einen Blick auf die detailierten Informationen über verfügbare Versionen dieses Paketes werfen möchten.
Sie können detailierte Informationen über das Paket, das Sie installieren wollen, bekommen, indem Sie »Eingabe« drücken, während das Paket ausgewählt ist. Dies bringt Sie zu etwas wie diesem hier:
i A --\ xterm 4.2.1-14 4.2.1-14 Beschreibung: xterm - X terminal emulator xterm is a terminal emulator for the X Window System. It provides DEC VT102 and Tektronix 4014 compatible terminals for programs that cannot use the window system directly. This version implements ISO/ANSI colors and most of the control sequences used by DEC VT220 terminals. Priorität: optional Bereich: x11 Verwalter: Branden Robinson <branden@debian.org> Komprimierte Größe: 547k Unkomprimierte Größe: 1130k Quellpaket: xfree86 --\ Hängt ab --- libc6 (>= 2.3.2.ds1-4) --- libfreetype6 (>= 2.1.5-1) --- libncurses5 (>= 5.3.20030510-1) --- libxaw7 (> 4.1.0) --- xlibs (> 4.1.0) --- xlibs (> 4.2.0) --\ Kollidiert --- xbase (< 3.3.2.3a-2) --- suidmanager (< 0.50) --\ Ersetzt --- xbase (< 3.3.2.3a-2) --- Pakete, die von xterm abhängen --\ Versionen p A 4.3.0-0pre1v4 i A 4.2.1-14
Die Versionen, denen vertraut wird, haben nicht den Buchstaben »U« in der vierten Spalte, so dass Sie einfach die, die man haben möchte, herauspicken und »aptitude« installieren lassen können. Unser obiges Beispiel hat verschiedene Versionen, die von Quellen kommen, denen vertraut wird.
Beachten Sie, dass fast immer, wenn Sie drei oder mehr Bindestriche sehen, Sie »Eingabe« drücken können, um sie aufklappen zu lassen. Sie werden dann zu --\. Sie haben nun viele Informationen über dies Paket, etwa von welchen Paketen es abhängt und mit welchen es kollidiert[3] zum Beispiel.
Beachten Sie auch, dass Sie am Ende des Bildschirms (sie können mit den
»Pfeiltasten« oder »Bild ab« nach unten gehen) die
verschiedenen Versionen finden, die für das Paket verfügbar sind. Das Paket
xterm
hat für mich zwei verfügbare Versionen, weil ich mehr als
eine APT-Quelle habe, die es in verschiedenen Versionen anbieten.
Sie können die Version, die Sie wollen, installieren, indem Sie auf ihr
»+« drücken. Erinnern Sie sich, dass sie aptitude
anweisen müssen, mit den Markierungen, die Sie gemacht haben, fortzufahren.
Sie tun dies, indem Sie »g« drücken. aptitude
zeigt
Ihnen dann eine Liste mit den Aktionen, die es ausführen will, wo Sie sehen
können, ob es tut, was Sie wollen:
--\ Pakete, die automatisch installiert werden, um Abhängigkeiten zu erfüllen ciA calctool <keine> 4.3.16-2 --\ Pakete, die zurückgehalten werden ih libgnomeprintui2.2-0 2.4.0-1 2.4.2-1 --\ Pakete, die installiert werden pi gwget2 <keine> 0.7-3 --\ Pakete, die entfernt werden ip qvwm 1:1.1.12-1 1:1.1.12-1
Die Einträge sollten leicht verständlich sein. Das Neue hier ist, dass ein Paket zurückgehalten wird. Sie können darüber mehr unter Pakete auf »halten« setzen, Abschnitt 5.9 lesen. Nachdem Sie geprüft haben, dass die Änderungen die gewünschten sind, bestätigen Sie die Auswahl durch nochmaliges Drücken der Taste »g«.
aptitude
startet nun den Prozess des Herunterladens und
Installierens der Pakete, die Sie ausgewählt haben. APT mag auch das
Aktualisieren von Paketen beginnen, die zu dieser Zeit aktualisiert werden
müssen (siehe Aktualisieren von Paketen, Abschnitt
5.7). Wenn Sie Pakete von Quellen, denen nicht vertraut wird, ausgewählt
haben, zeigt Ihnen aptitude
eine Liste dieser Pakete und erwartet
eine Eingabe von Ihnen, bevor es beginnt die Pakete zu holen, ob Sie sie
wirklich installieren möchten. Siehe APTs Vertrauenskette, Abschnitt
3.3 für mehr Informationen über sichere Quellen.
Wenn Sie ein Paket reinstallieren wollen, zum Beispiel um Dateien, die Sie versehentlich entfernt haben, zurückzuholen, können Sie die Taste »L« drücken, um es zur Reinstallation zu markieren. Sie gehen dann durch denselben Prozess, als wenn Sie es Installieren würden.
Sie können aptitude
auch ohne die interaktive
Benutzerschnittstelle benutzen, um Pakete zu installieren oder reinstallieren:
# aptitude install Paket1 Paket2 ... # aptitude --reinstall install Paket1 Paket2 ...
Wenn Sie eine .deb-Datei von Hand aus dem Internet herunter
geladen, oder Sie ein .deb von einer Quelle haben, die APT nicht
benutzt, können Sie aptitude
oder irgendeinanderes APT-basiertes
Programm nicht benutzen, um es zu installieren.
Sie müssen dann das darunterliegende Paket-Management-Werkzeug benutzen,
welches tatsächlich die harte Arbeit des Paketeinstallierens erledigt -- sogar
aptitude
ruft dieses Werkzeug zum Installieren auf:
dpkg
.
Sie können folgendermaßen ein Paket installieren:
# dpkg -i Datei.deb
Wenn Sie den Zweig unstable von Debian benutzen oder Debian-Pakete
erzeugen möchten, sollten Sie besser mehr über dpkg
heraus finden!
Es ist ein sehr mächtiges Werkzeug und hat viele nützliche Optionen.
Falls Sie ein Paket nicht mehr benutzen möchten, können Sie es unter Benutzung
von APT von Ihrem System entfernen. Um dies zu tun, tippen Sie einfach
»-«, während Sie das Paket in aptitude
ausgewählt
haben. Das markiert das Paket zum Entfernen mit einer purpur-farbenen Zeile,
wie hier:
id celestia-gnome 1.3.0-1 1.3.0-1
Beachten Sie, dass dies mit einer Zeile endet, die wie folgt aussieht, nachdem das Paket entfernt ist:
c ocaml-base <keine> 3.07.2a-1
Da ist ein ein »c« am Anfang der Zeile, statt eines
»p«s. Das heißt, dass auf meinem System das Paket
ocaml-base
entfernt wurde, aber die Konfigurationsdateien immer
noch herum liegen. Um das Paket mitsamt seinen Konfigurationsdateien zu
entfernen, müssen Sie stattdessen die Taste »_«[4] benutzen -- dies heißt
vollständig entfernen oder, auf englisch, purge.
Eine wichtige Anmerkung: Falls Sie versuchen, ein Paket zu entfernen, das eine
Abhängigkeit eines installierten Paketes ist, enden Sie mit kaputten Paketen,
wie oben im aptitude
-Bildschirm gezeigt:
aptitude 0.2.13 #Kaputt: 1 Werde 208MB freigeben
Die kaputten Pakete werden wie folgt markiert:
iBA openoffice.org 1.1.0-3 1.1.0-3
Sie können versuchen, die Kaputtheit selbst zu lösen, indem Sie die
fehlerhaften Pakete ebenfalls entfernen lassen, so dass keine verletzten
Abhängigkeiten zurückbleiben, oder aptitude
durch Drücken der
Taste »g« bitten fortzufahren. Es versucht dann, die ganze
Kaputtheit zu reparieren. Wenn die von dem Programm gewählte Lösung nicht
Ihren Wünschen entspricht, können Sie es von Hand reparieren, bevor Sie mit
»g« bestätigen.
Sie können nach kaputten Paketen suchen, indem Sie »/« tippen, »~b« als Suchzeichenkette benutzen und »Eingabe« drücken; Sie können dann mit der Taste »\« nach dem nächsten Treffer suchen. Sie können kaputte Pakete auch suchen, indem Sie einfach die Taste »b« drücken; nochmaliges Drücken zeigt Ihnen das nächste kaputte Paket. Siehe Informationen über Pakete bekommen, Kapitel 7 für mehr Informationen wie man Pakete findet.
Wie üblich können Sie auch Pakete durch die Befehlszeilenschnittstelle entfernen oder vollständig entfernen lassen:
# aptitude remove Paket1 Paket2 ... # aptitude purge Paket1 Paket2 ...
Paket-Aktualisierungen (engl: upgrades) sind ein großer Erfolg des APT-Systems.
aptitude
markiert automatisch die Pakete, die neuere Versionen
haben, zur Aktualisierung, so dass alles, was Sie für gewöhnlich tun müssen, um
Ihr System zu aktualisieren, das Updaten der Paketlisten (siehe Update der Liste der verfügbaren Pakete, Abschnitt 5.2)
und dann aptitude
durch Tippen von »g« bitten
fortzufahren und nach Besichtigung der Veränderungen wieder mit
»g« bestätigen ist. Falls aptitude
die
Aktualisierungen nicht automatisch markiert, können Sie die Taste
»U« (großes »U«) drücken, um es dies tun zu lassen. Dies ist eine
Konfigurations-Option, die sich im Menü Optionen->Verschiedenes
befindet.
Sie können die Liste der Pakete, die neue Versionen verfügbar haben, überprüfen, indem Sie in die Kategorie Aktualisierbare Pakete schauen:
--\ Aktualisierbare Pakete --\ libs - Bibliotheken --\ main - Die Debian-Distribution iu libgnomeprintui2.2-0 2.4.0-1 2.4.2-1
Zur Aktualisierung markierte Pakete haben eine zyan-farbene Zeile und den Buchstaben u als die auszuführende Aktion. Falls Sie auf eine neue Veröffentlichung aktualisieren möchten, schauen Sie in den nächsten Abschnitt (Aktualisierung auf eine neue Debian-Version, Abschnitt 5.8).
APT erlaubt es Ihnen, ein ganzes Debian-System auf einmal zu aktualisieren, entweder über das Internet oder von einer neuen CD-ROM (gekauft oder als ISO-Abbild aus dem Netz heruntergeladen).
Wenn auf Ihrem System z.B. Revision 0 der stabilen Debian-Version läuft und
Sie sich Revision 3 auf CD kaufen, können Sie APT benutzen, um ein Upgrade auf
die neue Version von CD durchzuführen. Dafür benutzen Sie
apt-cdrom
(Siehe Abschnitt Hinzufügen einer CD-ROM in die Datei
sources.list, Abschnitt 4.3), um die CD zu Ihrer
/etc/apt/sources.list hinzuzufügen und fahren Sie mit der
Installation fort, wie oben beschrieben.
Es ist wichtig zu wissen, dass APT immer nach der aktuellsten Version eines Pakets sucht, aber nur nachdem es die Prioritäten der Quellen berücksichtigt, wie wir in APT-Prioritäten für Pakete anpassen, Abschnitt 4.5 gesehen haben. Berücksichtigen Sie das und, falls Ihre /etc/apt/sources.list ein Archiv enthält, das eine neuere Version eines Pakets enthält, als die Version auf CD-ROM, würde APT das Paket von dort herunterladen, falls beide Quellen dieselbe Priorität haben, oder das andere Archiv eine höhere Priorität hat, als das auf CD-ROM.
Falls Sie Ihr System nur vom Internet aktualisieren möchen, brauchen Sie nur
Ihre Datei /etc/apt/sources.list
entsprechend aufsetzen. Auf eine
neue stabile Veröffentlichung zu aktualisiereni, ist für gewöhnlich nur eine
Frage des Durchlaufens des normalen Aktualisierungs-Prozess in
aptitude
. Falls Ihre /etc/apt/sources.list
den
Kodenamen[5] der Veröffentlichung
benutzt, müssen Sie ihn auf den neuen Namen setzen oder in »stable« ändern.
Zum Beispiel würde diese Zeile:
deb http://http.us.debian.org/debian sarge main
wie eine der folgenden aussehen müssen, sobald »Etch« »stable« wird, damit Ihr Computer auf dem Stand des aktuellen stabilen Systems bleibt:
deb http://http.us.debian.org/debian etch main deb http://http.us.debian.org/debian stable main
Der Unterschied hier ist, dass die erste Sie solange bei »etch« hält wie Sie wollen, selbst wenn ein neues »stable« herauskommt. Dies kann nützlich sein, falls Sie selbst entscheiden wollen, wann Sie auf das neue »stable« aktualisieren. Das zweite Beispiel aktualisiert Ihren Rechner automatisch auf die neue Version, wenn sie veröffentlicht wird.
Wie wir im vorletzten Abschnitt gesehen haben, markiert aptitude
automatisch Pakete zur Aktualisierung. Falls Sie aber die aktuelle Version
installiert behalten wollen, können Sie es das Paket auf Halten
setzen lassen.
Dies wird durch Drücken der Taste »=« erreicht. Pakete, die vor Aktualisierungen zurückgehalten werden, sehen so aus:
ih alien 8.41 8.41
In diesem Beispiel wird das Paket alien
auf Version 8.41 gehalten,
selbst wenn eine neue Version in einer APT-Quelle erscheint -- beachten Sie den
Buchstaben »h« links. Um es wieder aktualisierbar zu machen,
markieren Sie es mit »+« zur Installation.
Sie können Pakete auch über die Befehlszeile auf »halten« setzen, indem Sie folgendes ausführen:
# aptitude hold paket1 paket2 ...
Wenn ein Paket installiert werden soll, bezieht APT von den Quellen, die in der
/etc/apt/sources.list aufgelistet sind, die nötigen Dateien, legt sie in ein
lokales Archiv (/var/cache/apt/archives/
) und fährt mit der
Installation fort (siehe Installieren und Reinstallieren
von Paketen, Abschnitt 5.4).
Nach und nach kann dieses lokale Archiv immer größer werden und eine Menge
Platz auf der Festplatte belegen. Auch für diesen Fall bietet APT Werkzeuge
an, um sein lokales Archiv zu warten: APT
s clean und
autoclean Methoden.
Die Methode »clean« wird aufgerufen über den Punkt Paketcache komplett leeren aus dem Menü Aktionen. Sie wird benutzt um alle heruntergeladenen .deb-Dateien zu löschen. Die Methode »autoclean« wird über den Punkt Nur veraltete Paketdateien löschen, auch im Menü Aktionen, aufgerufen.
Die Methode »autoclean« soll hauptsächlich von denen benutzt werden, die gerne eine lokale Kopie der aktuell installierten Pakete behalten wollen. Sie löscht nur diejenigen .deb-Dateien, die nicht mehr von irgendeiner APT-Quelle bereitgestellt werden und somit von einer neueren Version abgelöst wurden.
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APT HOWTO
2.0.2 - Oktober 2006kov@debian.org
netzwurm@debian.org